Leitbild: Mensch im Mittelpunkt

Der Landesvorsitzende des VdK Paul Weimann spricht beim Neujahrsempfang der CDU Griesheim

Sozialpolitik hat für die meisten Bürger ganz unmittelbare und konkrete Auswirkungen auf das tägliche Leben. Dass an einem solchen Thema also großes Interesse besteht, zeigte sich letzten Freitagabend, als die CDU Griesheim im großen Festsaal des Bürgerhauses „Zum Zöllerhannes“ ihren diesjährigen Neujahrsempfang ausrichtete. Der Saal war gut gefüllt, denn neben den CDU-Mitgliedern waren auch zahlreiche Gäste gekommen, um den Vortrag des Ehrengasts Paul Weimann, Landesvorsitzender des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen, zu hören.
Geza Krebs-Wetzl, Hans Georg Hertkorn, Paul Weimann Vdk, Georg Mauer, Kerstin Milde, Werner Kauth, Ursula Novotny, Sebastian Münch, Heidemarie Preuß, Dr. Thomas Milde, Brigitte Zachertz, Gerda Pertschy, Hagen NovotnyGeza Krebs-Wetzl, Hans Georg Hertkorn, Paul Weimann Vdk, Georg Mauer, Kerstin Milde, Werner Kauth, Ursula Novotny, Sebastian Münch, Heidemarie Preuß, Dr. Thomas Milde, Brigitte Zachertz, Gerda Pertschy, Hagen Novotny
Der Stadtverbandsvorsitzende Hagen Novotny begrüßte die anwesenden Gäste und den Hauptredner des Abends, Paul Weimann, als „Vertreter eines der größten Sozialverbände in Deutschland“. Dabei wies er auf den seit Gründung der CDU-bestehenden starken Sozialflügel hin, der insbesondere durch die Christlich Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA) vertreten wird. Als Volkspartei der Mitte stünden Liberale und Konservative gleichberechtigt daneben.

Als Teil der CDU Deutschlands seien alle diese Strömungen auch in der örtlichen CDU ausgewogen abgebildet. Besonders hob der Stadtverbandsvorsitzende die Eigenständigkeit als Stadtverband hervor, der sich eine eigene Meinung bilde und nicht alle Entscheidungen der Bundesregierung mittragen könne. Beispielhaft nannte er hier die derzeitige Landwirtschaftspolitik, die durch immer neue Vorschriften – ganz aktuell die EU-Düngeverordnung – die Landwirte immer mehr gängele und in teilweise existenzbedrohende Situationen bringe: „Wir bekennen uns klar zu unseren Griesheimer Landwirten und unterstützen sie, wo immer möglich. Wir wollen auch zukünftig die durch unsere Bauern produzierten Feldfrüchte – regional und ohne lange Transportwege – genießen können“! Dazu gehöre auch, dass jeder Einzelne bereit sein müsse, einen angemessenen Preis für qualitativ hochwertige Produkte zu bezahlen.

Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl nahm in seinem Redebeitrag zuerst einen Rückblick auf das abgelaufene Jahr 2019. „Die Investitionsleistungen der Stadt als wichtige Kennziffer betrugen im vergangenen Jahr nach dem jetzigen Stand der Abschlussarbeiten rund 8 Millionen Euro und haben damit eine lange nicht dagewesene Höhe erreicht“, so Krebs-Wetzl und verwies unter anderem auf das Straßenbauprogramm. Für das neue Jahr kündigte er eine weitere Steigerung der Investitionsvorhaben an. Für die Erhöhung der kommunalen Sicherheit sei eine Verstärkung des Personals bereits im Haushalt vorgesehen. „Im Rahmen der Sicherung des Verkehrs ist uns die Absicherung der Schulwege ein großes Anliegen“, betonte Krebs-Wetzl.
Insgesamt sei ein weiterhin starker Einsatz für soziale Belange sei geplant. So habe man unter anderem zur verbesserten Unterstützung der Flüchtlinge einen runden Tisch mit allen maßgeblichen Akteuren eingerichtet.

Im Zentrum des anschließenden Vortrags von Paul Weimann stand die Sozialpolitik. Täglich sei der VdK mit Sorgen und Nöten der Menschen konfrontiert. In seiner Arbeit orientiere sich der Sozialverband daher an den Werten soziale Gerechtigkeit und Gleichstellung. „Unsere Wertediskussionen haben uns zu unserem Leitbild geführt: Der Mensch steht im Mittelpunkt!“ so Weimann.

Eine Vielzahl der Bürger treibe Angst vor dem Alter und vor Altersarmut um, und das in einer Situation, in der Deutschland wirtschaftlich wunderbar aufgestellt sei. Was daher auf den ersten Blick verblüffe und an eine „nur gefühlte“ Angst vermuten lasse, sei inzwischen jedoch statistisch belegt: Die Armut sei in den letzten zehn Jahren um 16 % in der Gesamtbevölkerung gestiegen, die Frauenarmut sogar um 30 %. Bei einer zunehmend zwischen arm und reich gespaltenen Gesellschaft sei es Anliegen des VdK, eine bessere Absicherung der Bürger zu erreichen.

Dies beträfe zum einen den Bereich Pflege. Hier arbeite man daran, eine Verbesserung der Pflegebedingungen zu erwirken. „Zu wenige Pflegekräfte und zu wenig und zu teure Pflegeplätze entsprechen nicht der Achtung, die wir vor der Lebensleistung der Alten schuldig sind.“ Dazu käme die unzureichende Achtung vor den Leistungen der pflegenden Angehörigen. Um die Pflegebedingungen zu verbessern, strebe der VdK eine steuerfinanzierte Pflegevollversicherung an. Zusätzlich zur Absicherung einer nachhaltigen Verbesserung sei man mit der Handelskammer im Gespräch, um eine Beseitigung prekärer Arbeitssituationen zu erwirken, die ja keine Altersvorsorge der Beschäftigten zulasse.

Ein anderer aktueller Arbeitsschwerpunkt des VdK zum Bereich Alter sei das Thema Rentenreform. Hier strebe der VdK eine auf breite Füße gestellte Bürgerversicherung an, die auch Selbständige und Beamte mit in das System einbeziehe.

„Der VdK will mit der Gesellschaft ein gemeinsames Wertesystem entwickeln. Wir wollen dabei alle Menschen mitnehmen und uns bei der Diskussion gegenseitig in die Augen schauen!“ bekannte Weimann.

Nach dem Vortrag erfolgten die Ehrungen der CDU-Mitglieder für langjährige Mitgliedschaft. Mit vielen anschließenden Gesprächen und Diskussionen klang der Abend aus.

Im Bild:
Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl, Hans Georg Hertkorn 55 Jahre Mitglied, Paul Weimann Vdk, Georg Mauer 40 Jahre, Kerstin Milde stellv.Vorsitzende, Werner Kauth 25 Jahre, Ursula Novotny 45 Jahre, Sebastian Münch 25 Jahre, Heidemarie Preuß 30 Jahre, Dr. Thomas Milde 40 Jahre, Brigitte Zachertz 50 Jahre, Gerda Pertschy 55, Hagen Novotny, Fraktions- und Stadtverbandsvorsitzender. Matthias Tittjung (nicht auf dem Bild) 50 Jahre.